Dr. Lawrence F. Glatz

 


 

 

Deutscher Text zum Film

"Staufen im Breisgau: die historische Fauststadt"

 


 

Staufen ist eine historische, mittelalterliche Kleinstadt,

 

deren guterhaltene Gebaeude heute vom frueheren Leben erzaehlen.

 

Die Burgruine ueberschattet die Strassen der Altstadt von Staufen.

 

Fast alle Besucher nehmen sich die Zeit,

 

die alte Burgruine zu besichtigen,

 

die eine interessante Geschichte hat und das Stadtbild praegt.

 

Staufen im Breisgau laedt Sie ein!

 

Das Stadtwappen ist ein Schild mit drei Weinglaesern.

 

Die alten Strassen laden Besucher zum Entdecken ein.

 

Viele alte Gebaeude sind bunt gestrichen

 

und haben Schilder mit Erklaerungen.

 

Alle Besucher finden die Altstadt reizend.

 

Im Schatten des alten Schlosses bewahren Staufens Geschaefte,

 

Restaurants und Gasthaeuser die Vergangenheit.

 

Alle Generationen begegnen sich in Staufen.

 

Einkaufen ist nicht nur fuer Touristen in Staufen!

 

Staufen ist fuer Wein besonders bekannt.

 

Die Weinstoecke und Reben sind ueberall -

 

auch an dem Schlossberg.

 

Im Sommer geniesst man viele Feste

 

und Deutschlands bestes Wetter.

 

Prost!

 

Der Reisefuehrer Dieter Rainer erzaehlt von Staufens Gruendung:

 

"Wir sind jetzt auf dem Staufener Burgberg.

 

Diese Burg, die wir hier als Ruine sehen,

 

ist um 850 herum erbaut worden.

 

Sie wurde dann im Jahre 1111

 

den Herren von Staufen von den Zaehringern geschenkt.

 

Es ist eine sehr grosse Burganlage.

 

Man kann innen drin im Hof

 

ungefaehr tausend Leute unterbringen.

 

Die Burg selbst wurde zerstoert,

 

so ungefaehr in der Mitte des Dreissigjaehrigen Krieges, 1634,

 

und zwar, weil die Schweden ihre Kriegskasse

 

nicht mehr auffuellen konnten,

 

weil in Staufen kein Geld mehr vorhanden war.

 

Dann haben sie aus Enttaeuschung

 

darueber einfach die Burg angezuendet."

 

Man entdeckt also hier die mittelalterliche Welt,

 

Staufens frueheste Geschichte.

 

Staufen befindet sich

 

in der suedwestlichen Ecke der Bundesrepublik,

 

in der Naehe der Universitaetstadt Freiburg.

 

Diese Gegend heisst Breisgau.

 

Staufen ist ihr schoenstes Kleinod.

 

Staufens beruehmtester Einwohner war

 

Doktor Johann Georg Faust, dessen Leben

 

die Grundlage vieler Literatur- und Kunstwerke wurde.

 

Wegen seiner angeblichen Zauberkuenste

 

und der Legende von seinem Pakt mit dem Teufel

 

bleibt diese Figur des in Staufen elend umgebrachten Gelehrten

 

Faust immer faszinierend.

 

Die Wahrheit hinter der Faustlegende

 

war sein unerfuelltes Versprechen,

 

dem verarmten Herrn von Staufen

 

Gold durch Alchemie herzustellen.

 

Es war aber die Religion und nicht Zauberkuenste,

 

die das Leben im Mittelalter bestimmte.

 

Staufen war eine katholische Kleinstadt,

 

die auch sehr lange ein wichtiges Kloster hatte.

 

Leider verbrannten fast alle Dokumente von Fausts Zeit

 

spaeter in den Flammen des Dreissigjaehrigen Krieges.

 

Die Geschichte von dem Zauberkuenstler Doktor Faust

 

wurde in populaeren Volkslegenden dargestellt,

 

die spaeter als das beruehmte Volksbuch

 

"Historia von Doktor Johann Fausten" im Jahre 1587 erschien.

 

Kurz vor dem Dreissigjaehrigen Krieg

 

ging das maennliche Geschlecht der Herren von Staufen zu Ende.

 

Von Reisefuehrern lernen Besucher dann auch

 

ueber Staufens revolutionaere Vergangenheit

 

zur Zeit der nationalistischen Bewegungen im 19. Jahrhundert.

 

Mit der Ausnahme, dass Staufen 1848

 

an der gescheiterten Revolution im Breisgau teilnahm,

 

blieb die Kleinstadt dann eher im gemuetlichen Abseits.

 

Die Eisenbahn kam aber endlich nach Staufen -

 

und damit auch die Touristen.

 

Nachdem das alte Staufen von Touristen entdeckt wurde,

 

konnte es sich mit Stolz als die Stadt ruehmen,

 

in der Doktor Faust sein bluetiges Ende fand.

 

Zum zweiten Mal wurde Staufen vom Elend des Krieges -

 

im Jahre 1945 - betroffen.

 

Die Buerger der Stadt haben sich viel Muehe gegeben,

 

die Gebaeude ihrer Stadt zu renovieren und zu erhalten.

 

Gute Beispiele sind das sogenannte Untere Schloss oder Stadtschloss,

 

die Residenz der Herren von Staufen in der Stadt,

 

das Gasthaus Krone, eine der aeltesten Wirtschaften in Staufen,

 

das Gasthaus zum Loewen, in dem Faust angeblich sein Ende fand,

 

und das Rathaus, mit den Wappen der mit der Stadt

 

verbundenen Adelsfamilien, Staedten und Monarchien.

 

Der Staufener Buergermeister Graf von Hohenthal beschreibt

 

seine geliebte Kleinstadt:

 

"Staufen ist ein mittelalterliches Staedtchen mit einem,

 

so finden wir, sehr huebschen, alten Stadtbild.

 

Das stammt vermutlich aus dem 13./14. Jahrhundert.

 

Das ganze wird ueberragt durch die Burgruine,

 

die auf einem kegelfoermigen Berg steht und dadurch Staufen

 

noch eine besondere Attraktion verleiht.

 

Das Leben in einer so kleinen Stadt war frueher nicht einfach

 

und ist es auch heute nicht.

 

Wir sind froh, dass es noch viele Menschen gibt,

 

die in der Altstadt wohnen, dort ihre Geschaefte haben,

 

von denen sie leben.

 

Die Staufener Geschaefte haben sich grosse Muehe gegeben,

 

durch besondere Angebote immer wieder die Kunden

 

in die Stadt hineinzuziehen.

 

Die Fussgaengerzone, die seit 12 Jahren in der Innenstadt besteht,

 

traegt sehr viel dazu bei,

 

dass die Besucher gerne nach Staufen kommen,

 

gerne hier auch einkaufen, und dadurch ist es

 

immer wieder moeglich,

 

dass Menschen immer wieder in der Stadt leben.

 

Es gibt natuerlich auch Menschen,

 

die gerne in einer alten Stadt leben,

 

ohne dass sie nun ein Geschaeft dort betreiben,

 

weil sie einfach die Atmosphere in einer solchen Stadt lieben."

 

Kein Besuch waere aber komplett,

 

ohne in die schoenen Geschaefte zu gehen!

 

Beim Staufener Markt kann man sehr gut damit beginnen.

 

Obwohl dieser Laden klein aussieht, ist das Angebot gross!

 

"Guten Morgen! Herzlich Willkommen zum Staufener Markt!"

 

Zur Auswahl stehen typische deutsche Produkte

 

wie Koerbe,

 

Obst,

 

Gemuese,

 

Blumen,

 

Kaese,

 

Fleisch,

 

Wurst,

 

Gebaeck,

 

Brot,

 

Suppen,

 

Gewuerze,

 

Butter,

 

Yoghurt,

 

Quark,

 

Honig,

 

Marmelade,

 

und Trauben!

 

Besonders auffallend sind die Weinstoecke in Staufen.

 

Aus Trauben macht man bekanntlicherweise Wein.

 

Die Winzer spielen eine wichtige Rolle in Staufen.

 

Sie produzieren Weine, die Preise gewinnen

 

und viele Mahlzeiten beleben.

 

Der Kellermeister Herbert Engist erklaert, wie man Wein probiert:

 

"Also jetzt haben wir einen Wein im Glas, es ist ein Gutedel.

 

Er kommt aus diesem Stueck und er ist von dem letzten Jahr.

 

Er ist ein 1996er, Gutedel Kabinett Trocken,

 

den wir jetzt im Glas haben, den wir jetzt probieren werden.

 

Wir werden zuerst riechen,

 

und dann werden wir schmecken, probieren,

 

und dann werden wir sagen wie gut der Wein schmeckt -

 

und dann zum Wohl! Zum Wohl!"

 

Der Wein wird natuerlich am Ort verkauft - und getrunken.

 

Eine andere Art Zauberkunst!

 

Es versteht sich, dass man in Staufen

 

eine Weinprobe geniessen sollte!

 

Weine,

 

Brot,

 

Kaese,

 

gute Freunde und eine gruendliche Erklaerung des Weinbaus

 

sind die Zutaten fuer ein unvergessliches Erlebnis.

 

Staufen ist aber in einer Hinsicht sehr modern: die Schule!

 

Im freundlichen Gespraech geht der Schuldirektor

 

Guenter Scheunemann auf eine Frage in bezug auf seine Schule ein:

 

"Wuerden Sie auch das Arbeitsklima hier beschreiben?"

 

"Ja, also es ist eine sehr grosse Schule

 

und da ist es natuerlich schwierig,

 

praktisch allen Beteiligten gerecht zu werden.

 

Wir haben auf der einen Seite,

 

die Pflicht die Schueler zu unterrichten,

 

ihnen etwas beizubringen,

 

auf der anderen Seite aber eben auch einen Charakter,

 

eine Person aus den Schuelern zu machen.

 

Und da versuchen wir eben sehr viel

 

in die Eigenverantwortung der Schueler zu geben,

 

das heisst, wir vertrauen darauf,

 

dass die Schueler in verschiedenem Alter faehig sind

 

und auch willig sind, das was sie gerne machen,

 

auch gut zu machen.

 

Sie machen beispielsweise eine Veranstaltung fuer die Schueler,

 

einen Abend, wo die Schueler ihre eigene Musik machen koennen

 

- Rockmusik - Rockcafé sagen wir da.

 

Oder sie bereiten vor ein Sportfest.

 

Dann kann ich mit ganz wenigen Lehrern

 

mich darauf verlassen, dass die Schueler das selbst organisieren.

 

Dadurch ist jeder Schueler, mehr oder weniger,

 

ein gutes Mitglied dieser Schule

 

und fuehlt sich der Schule auch verantwortlich,

 

das heisst, er schont auch die Moebel,

 

er geht mit den Buechern sehr sorgfaeltig um.

 

Und wir haben also keine sozialen Probleme."

 

Obwohl der Alltag in Staufen bedeutet,

 

bei Schritt und Tritt die Vergangenheit zu spueren,

 

ob Faustlegende, mittelalterliche Tradition

 

oder revolutionaere Vorfahren der Einwohner,

 

sind es die Menschen von heute -

 

jung und alt und alle dazwischen -

 

in der Kleinstadt Staufen,

 

deren Freundlichkeit freilich geruehmt wird,

 

die einen Besuch in Staufen unvergesslich macht!

 

Die mittelalterliche Kleinstadt Staufen ist eine Reise wert!

 

Auf Wiederseh'n!

 


 

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Last modified: November 17, 1999.